Dolmetscharten
Es wird zwischen den folgenden Arten der Verdolmetschung unterschieden, die unter den verschiedenen Buttons unten erklärt sind:
Simultandolmetschen | Flüsterdolmetschen | Konsekutivdolmetschen | Verhandlungsdolmetschen | Videodolmetschen
In Kurzform und sehr schön schematisch dargestellt finden Sie Tipps für Veranstalter und Redner auf der Internetseite des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD) im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ):
VKD-Infografik Konsekutiv vs. Simultan
VKD-Infografik Tipps für Redner
Simultandolmetschen
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Simultandolmetschen
Der Dolmetscher spricht praktisch gleichzeitig mit dem Redner und die Zuhörer erhalten die Verdolmetschung über ein Headset mit Infrarot-Empfänger. Simultandolmetscher arbeiten üblicherweise in Teams von mindestens zwei Kollegen in einer schallisolierten Kabine aus einer Fremdsprache in die Muttersprache bzw. aus der Muttersprache in eine Fremdsprache. Vorteil: Es entsteht kein Zeitverlust, alle Teilnehmer können sich ohne Einschränkung in ihrer Muttersprache verständigen. Diese Form des Dolmetschens empfiehlt sich in erster Linie für größere Veranstaltungen, Konferenzen, Workshops oder Seminare.
Flüsterdolmetschen
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Flüsterdolmetschen
Der Dolmetscher arbeitet zwar simultan, sitzt aber mit im Raum. Er hört den Redner – anders als in der Kabine – nicht zwingend über Kopfhörer, sondern eventuell direkt aus dem Raum. Dies bedeutet gerade bei einem hohen Geräuschpegel erschwerte akustische Bedingungen für den Dolmetscher. In der Regel arbeiten bei dieser Form der Verdolmetschung zwei Kollegen im Team. Eine Personenführungsanlage (PFA) erlaubt das Flüsterdolmetschen für kleinere Gruppen bis maximal 15 Personen und informelle Besprechungen. Dabei erhalten die Zuhörer die Verdolmetschung über Headset. Nachteil: Selbst wenn der Dolmetscher sich bemüht, so leise wie möglich zu sprechen, lässt es sich nicht vermeiden, dass auch die anderen Veranstaltungsteilnehmer die Stimme des Dolmetschers als Hintergrundgeräusch wahrnehmen. Dies wird mitunter als störend empfunden.
Ohne PFA eignet sich das Flüsterdolmetschen für maximal zwei bis drei Zuhörer; diese sollten dann schräg vor oder neben dem Dolmetscher sitzen. Konsekutivdolmetschen
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Konsekutivdolmetschen
Der Dolmetscher notiert Sinneinheiten oder längere Passagen des Redners und überträgt diese anschließend mündlich in die jeweils andere Sprache. Diese Form der Verdolmetschung erfordert keine Technik, nur vielleicht ein Mikrofon. Im Vergleich zum Simultandolmetschen muss aber ungefähr die doppelte Zeit eingeplant werden. Für Veranstaltungen mit hohem Frontal- bzw. Interaktionsgrad ist diese Variante ungeeignet. Typische Szenarien sind Interviews, Zeugenbefragungen, Tischreden.
Verhandlungsdolmetschen
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Verhandlungsdolmetschen
Der Dolmetscher überträgt das Gesprochene in kurzen Sinneinheiten von wenigen Sätzen. Typische Szenarien sind Besprechungen, Videokonferenzen oder Telefonkonferenzen mit hohem Interaktionsgrad.
Videodolmetschen
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Videodolmetschen
Eine internationale Konferenz, ein Geschäftstermin oder eine Schulung mit Teilnehmern unterschiedlicher Sprachen ist nicht als Präsenzveranstaltung möglich – aktuell etwa wegen Corona –, sondern muss ins Netz verlagert werden? Dann ist Videodolmetschen angesagt. Dies ist simultan als Remote Simultaneous Interpreting (RSI) oder konsekutiv möglich.
Welche Art der Verdolmetschung zum Einsatz kommt, hängt von der Art der Veranstaltung und der technischen Ausstattung ab. Der Wahl der richtigen Technik kommt hier besondere Bedeutung zu, damit einerseits der Dolmetscher gut arbeiten und andererseits die Teilnehmer störungsfrei und ohne technische Probleme kommunizieren können.